„Eine faire Zukunft mit guten, nachhaltigen Jobs ist möglich, wenn der Wandel zur Klimaneutralität sozial gerecht gestaltet wird”, sagt Ingrid Reischl, Leitende Sekretärin des ÖGB, im Vorfeld des Globalen Klimaprotests am 24. September. Geht es um den Klimaschutz, steht für den Österreichischen Gewerkschaftsbund fest: Es muss etwas passieren – und zwar jetzt! Deshalb beteiligen sich auch zahlreiche Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter an den Aktionen im Rahmen des Globalen Klimaprotests. Der ÖGB berücksichtigt in seinem Engagement in Sachen Klimaschutz immer auch die soziale Frage, erklärt Reischl. „Sowohl der Ressourcenverbrauch als auch die Abhängigkeit von intakter Umwelt sind ungleich verteilt: Reiche verbrauchen weitaus mehr Umweltressourcen und können sich gleichzeitig ins Homeoffice ihrer sicheren Zweit- oder Drittwohnsitze zurückziehen.” Gerade deshalb müsse eine Besteuerung von CO2-Verbrauch treffsicher und sozial gestaffelt sein. „Die Mehrheit darf nicht die Kosten für die Klimasünden der Reichen aufgehalst bekommen”, sagt Reischl. Mit den Einnahmen muss der Staat klimafreundliches Handeln von Unternehmen fördern und umweltschädliches Handeln sanktionieren. Ziel der Umgestaltung müssen klimaneutrale, nachhaltige, qualitativ hochwertige Vollzeitarbeitsplätze sein. „Dabei dürfen die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nicht auf der Strecke bleiben, sondern müssen auf allen Ebenen aktiv in Entscheidungsprozesse eingebunden werden. Der zur Bekämpfung der Klimakrise notwendige, grundlegenden Wandel der Wirtschaft muss sozial gerecht ablaufen”, hält Reischl fest. Der ÖGB ist bereits seit rund zwei Jahren in einem Austausch mit VertreterInnen von Fridays for Future – denn den Klimawandel zu bekämpfen, heißt neben dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs und neuer Mobilitäts- und Energiekonzepte auch, die Gesundheit der Menschen zu schützen und Armutsgefährdung zu verhindern. „Fridays for Future ist dabei ein starker Partner für den ÖGB, denn Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden”, betont Reischl.